Dario Burghof zeigt neue Wallbox-Modelle und erklärt, wie man diese richtig installiert.

Wallbox installieren: alles Wissenswerte zur fachgerechten Installation

Wenn man elektrisch fährt, ist eine eigene Wallbox praktisch – sie ermöglicht es, das E-Auto jederzeit bequem und sicher zu Hause zu laden. Aber kann man so eine Wallbox eigentlich in jedem Haushalt installieren? Wir geben in diesem Beitrag einen Überblick, welche technischen und baulichen Voraussetzungen für die Installation einer Wallbox erfüllt sein müssen und wie der Einbau abläuft. 

Warum ist eine Wallbox so wichtig für E-Auto-Besitzer*innen?

Das Laden des E-Autos zu Hause bietet viele Vorteile: Sie laden Ihr E-Auto nicht nur komfortabel und sicher, sondern sparen sich auch die Suche nach einer freien Ladestation oder den Fußweg bis zu Ihrem geparkten Auto. Wenn Sie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach haben, können Sie die Ladestation zudem damit verbinden und Ihr E-Auto noch günstiger und nachhaltiger mit Solarstrom laden . 

Um das Auto zu Hause zu laden, ist die Wallbox unverzichtbar. Normale Haushaltssteckdosen sind nicht für die hohe Belastung durch den Ladevorgang ausgelegt. Das Beladen des E-Autos über die Steckdose würde nicht nur sehr lange dauern, es besteht auch eine akute Gefahr von thermischer Überbeanspruchung und somit Brandgefahr.  
 

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Voraussetzungen für die Installation einer Wallbox

Das Wichtigste vorab: In Deutschland ist die Installation einer Wallbox nur durch eine zertifizierte Elektrofachkraft zulässig. 

Eine Wallbox sollte also grundsätzlich nur von Fachleuten installiert werden – idealerweise von einem Elektroinstallationsbetrieb, der Erfahrung mit dem Einbau und der Konfiguration von Wallboxen hat. 

Zwar findet man im Netz Anleitungen, wie man eine Wallbox selbst installieren kann – eine nicht fachgerechte Installation birgt aber zu viele Gefahren, etwa durch Kurzschlüsse, Stromschlag oder Feuer. 
 

Gut zu wissen

Garantien und Versicherungen 

Geräte- und Leistungsgarantien sowie Versicherungen greifen in der Regel nur dann, wenn die Wallbox durch eine Elektrofachkraft installiert wurde. 

Professionelle Installationsbetriebe haben bei der Vorbereitung und Durchführung der Installation alle Sicherheitsaspekte im Blick und können Sie zum am besten geeigneten Standort der Wallbox beraten. Falls bei der Installation oder als Folge davon Schäden entstehen sollten, haben Elektroinstallationsbetriebe meist eine spezielle Versicherung, die für eventuelle Schäden aufkommt.

Nicht zuletzt spielen Zeitaufwand und Verlässlichkeit eine Rolle: Profis erledigen die Installation der Wallbox schnell, routiniert und mit den geeigneten Geräten und Werkzeugen: So müssen Sie keine Kompromisse eingehen, sondern bekommen Ihre eigenen Ladestation genau dort, wo sie sein soll und wie Sie sie benötigen 

Diese Dinge sollten Sie bei der Installation der Wallbox beachten

Es gibt einige Punkte, die Sie schon vor dem Kauf und der Installation der Wallbox bedenken sollten. Ein Fachbetrieb hilft Ihnen nicht nur bei der Auswahl des passenden Wallbox-Modells, sondern berät Sie auch zu allen Fragen rund um die Installation. 

Geeigneter Standort 

Die Wallbox muss sich in der Nähe des Fahrzeugstellplatzes befinden – also im Carport, in der Garage oder an der Hauswand neben der Einfahrt. Idealerweise ist der Standort ein bis eineinhalb Meter vom Fahrzeug entfernt und vor Witterung geschützt, etwa an der Hauswand unter einem Vordach. Die Wallbox kann aber auch im Freien auf einer Säule nahe der Einfahrt montiert werden. 

Starkstromanschluss

Wallboxen benötigen einen dreiphasigen 400-Volt-Starkstromanschluss. In der Regel ist ein solcher Anschluss in jedem Haushalt vorhanden, etwa für den Küchenherd. Es kann aber sein, dass die Starkstromleitung bis zum gewünschten Standort der Wallbox verlängert werden muss. Dafür sind bauliche Maßnahmen erforderlich – es kann zum Beispiel sein, dass Wände aufgestemmt oder durchbrochen werden müssen, um das Starkstromkabel zu verlegen.

Elektrische Infrastruktur

Die Wallbox wird an das Haushaltsstromnetz angeschlossen. Das heißt, der Hausanschluss muss über eine ausreichende Leistungsreserve verfügen, um den Ladestrombedarf zusätzlich zum Haushaltsstrombedarf zu decken. Die Berechnung der Leistungsreserve ist eine Sache für Profis, damit das Laden des E-Autos keine Überbelastung des Hausanschlusses verursacht. 

Zudem braucht es für die Installation der Wallbox in der Regel zwei zusätzliche Sicherungen im Sicherungskasten: einen Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) und einen Leitungsschutzschalter (LS-Schalter). Eine DC-Fehlerstromerkennung haben moderne Wallboxen meist bereits integriert. Eine separate Installation ist also nicht notwendig. Sind nicht genug freie Plätze für die zusätzlichen Sicherungen vorhanden, muss zunächst der Sicherungskasten ausgetauscht werden. 

Genehmigungen

Ggf. ist seitens des Netzbetreibers eine Genehmigung notwendig. Dazu weiter unten gleich mehr. Die Wallbox selbst ist in den meisten Fällen genehmigungsfrei. Wer in einer Mietwohnung lebt oder Mitglied einer Eigentümergemeinschaft ist, muss die Installation aber in der Regel bei den Hauseigentümer*innen bzw. der -gemeinschaft beantragen. Es besteht zwar grundsätzlich ein gesetzlicher Anspruch auf die Ladestation im eigenen Zuhause, allerdings dürfen die Eigentümer*innen mit darüber entscheiden, wo und in welcher Form die Wallbox installiert wird. Das gilt insbesondere dann, wenn für die Installation bauliche Maßnahmen erforderlich sind. 
 

Modernes Haus mit Solarmodulen zur Stromerzeugung.

Wallbox mit der Photovoltaikanlage verbinden  

Eine Wallbox wird immer an das Hausstromnetz angeschlossen. Wenn Sie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach haben, können Sie die Wallbox zusätzlich kommunikativ mit der Anlage verbinden, um Ihr E-Auto noch günstiger mit selbst erzeugtem Strom zu beladen. Dafür müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: 

  • Die Wallbox muss über eine Solarladefunktion verfügen, die es ermöglicht, den PV-Überschuss aus der Anlage gezielt zum Laden zu nutzen.
  • Die PV-Anlage muss groß genug sein, um regelmäßig einen Ladeüberschuss für die Wallbox zu erzeugen. 

Wie genau das Laden mit Solarstrom funktioniert und was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie in unserem Beitrag E-Auto zu Hause laden.  
 

Anmeldung und weitere Vorschriften: Was ist bei der Installation einer Wallbox zu beachten? 

Gemäß Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) muss jede Wallbox ab einer Leistung von 3,7 kW beim Netzbetreiber angemeldet werden. Ab einer Leistung von mehr als 11 kW muss die Wallbox sogar vom Netzbetreiber genehmigt werden. 

Grund dafür ist, dass die Netzbetreiber den Überblick behalten müssen, wie viele Ladestationen es in ihrer Region gibt und wie viel Ladestrom diese benötigen. Nur so können sie die Stabilität der Stromnetze gewährleisten. 

Gut zu wissen: Viele Fachbetriebe übernehmen die Anmeldung der Wallbox im Zuge der Installation – so haben Sie keinen zusätzlichen Aufwand. 

Alle Details zur Anmeldung oder Genehmigung Ihrer Wallbox erfahren Sie in unserem Beitrag Wallbox anmelden. Dort haben wir auch eine Checkliste für Sie vorbereitet.
 

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Die einzelnen Schritte der Wallbox-Installation  

 

Schritt 1: Genehmigung durch den Netzbetreiber (nur bei mehr als 11 kW)

Zum Laden eines einzelnen E-Autos reicht eine Wallbox mit 11 kW Ladeleistung normalerweise aus. Wenn Sie sicher sind, dass Sie eine Wallbox mit 22 kW benötigen, ist es notwendig, das Vorhaben zuerst vom Netzbetreiber prüfen und genehmigen zu lassen. 

 

Schritt 2: Fördermöglichkeiten prüfen

Viele staatliche Fördertöpfe für E-Mobilität sind mittlerweile ausgeschöpft, dennoch gibt es oft auf kommunaler Ebene Unterstützung für private E-Ladestationen. Informieren Sie sich vorab über mögliche Förderungen und Steuererleichterungen, damit Sie ggf. die Anträge rechtzeitig stellen können.
Aktuelle Informationen zu den Fördermöglichkeiten finden Sie in unserem Beitrag Wallbox Förderung

 

Schritt 3: Auswahl der Wallbox und des Standorts 

Lassen Sie sich bei der Wahl des Wallbox-Modells und beim geeigneten Standort unbedingt von Profis beraten. So können Sie sicher sein, dass die Wallbox genau Ihren Anforderungen genügt und dass Sie Zeit- und Kostenaufwand der Installation realistisch einschätzen können. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Produktseite: Wallboxen

 

Schritt 4: Prüfen der Voraussetzungen und bauliche Vorbereitung 

Der Fachbetrieb, den Sie mit der Installation beauftragt haben, prüft die elektrische Infrastruktur Ihres Haushalts. Sind bauliche Maßnahmen wie Wanddurchbrüche oder das Verlegen einer Starkstromleitung nötig, wird dies vorab durchgeführt.  

 

Schritt 5: Installation und Inbetriebnahme

Die Wallbox wird vom Fachbetrieb installiert und in Betrieb genommen. Je nach Art der Wallbox und nach den Gegebenheiten vor Ort dauert das einige Stunden bis zu einem halben Tag. In vielen Fällen übernimmt der Fachbetrieb direkt im Anschluss die Anmeldung der Wallbox beim Netzbetreiber. 
 

Kosten für die Installation einer Wallbox

Wie viel die Installation einer Wallbox kostet, hängt von mehreren Faktoren ab: Der Preis hängt unter anderem von der Art und Ladeleistung der Wallbox, den Gegebenheiten im Haus und nicht zuletzt von den Handwerkspreisen in der Region ab. 

Während die Kosten für eine einfache Wallbox bei etwa 400 Euro beginnen, kostet eine einfache Installation ab 600 Euro. Sind bauliche Maßnahmen oder besondere Genehmigungen erforderlich, können die Installationskosten schnell auf 1.500 Euro und mehr ansteigen. 

Bei der Planung Ihrer Wallbox sollten Sie auch die Betriebskosten sowie mögliche Wartungskosten berücksichtigen. Ihr Stromverbrauch steigt mit der Wallbox im eigenen Haus deutlich an. Je nach Fahrzeug und Fahrweise müssen Sie mit Betriebskosten von 4 Euro pro 100 gefahrenen Kilometern rechnen. Reparaturen und Software-Updates fallen in der Regel unter die Service- und Garantiebedingungen des Herstellers – falls Sie die Wallbox zusätzlich durch einen Elektroinstallationsbetrieb warten lassen möchten, fallen auch dafür Kosten an. 

Ausführliche Infos zu den Kosten für Kauf, Installation und Betrieb einer Wallbox finden Sie in unserem Beitrag Wallbox Kosten.
 

Fragen und Antworten 

Sie möchten noch mehr rund um die Installation von Wallboxen wissen? Wir haben die häufigsten Fragen zum Thema für Sie zusammengestellt.

Wie viel Strom braucht eine Wallbox? 

Wallboxen müssen über einen dreiphasigen 400-Volt-Starkstromanschluss betrieben werden. Wie viel Strom sie benötigen, hängt von der Ladeleistung der Wallbox ab. Bei einer Ladung mit 11 kW benötigt die Wallbox 16 Ampere (A), wenn Sie mit 22 kW laden möchten, benötigt die Wallbox 32 A. 

Kann man eine Wallbox auch im Haus installieren? 

Grundsätzlich lässt sich eine Ladestation auch in Innenräumen installieren. Da das Auto aber in der Garage oder in der Einfahrt parkt, muss das Ladekabel in diesem Fall nach draußen verlegt werden. Dafür ist meist ein Wanddurchbruch nötig, durch den sich Aufwand und Kosten der Installation vergrößern.

Kann jede Elektrofachkraft eine Wallbox installieren? 

Rein technisch können alle zertifizierten Elektrofachkräfte eine Wallbox installieren und anschließen. Allerdings empfiehlt es sich, Fachleute zu beauftragen, die schon Erfahrung mit Wallboxen haben. Diese haben alle Sicherheitsaspekte im Blick und können Sie zum Beispiel bei der Genehmigung der Wallbox unterstützen. 

Kann ich jede Wallbox mit meiner PV-Anlage verbinden? 

Nein – um den Solarstrom möglichst effizient zu nutzen, muss die Wallbox über die Funktion für PV-Überschussladen verfügen. So können Sie gezielt den Überschuss aus der Solaranlage zum Laden des E-Autos nutzen und stellen sicher, dass gleichzeitig auch Ihr Haushalt mit Solarstrom versorgt wird. 
 

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Dario Burghof

Dario Burghof

Dario Burghof
Dario Burghof im Interview.
Autor

Produktmanager Home Charging & E-Mobility

Dario Maximilian Burghof blickt auf mehrere spannende berufliche Jahre im Bereich der Erneuerbaren Energien zurück. Nach seinem Energietechnik-Studium mit dem Schwerpunkt „Regenerative Energien“ und seinem Master in Betriebswirtschaftslehre war Dario zunächst im Projektmanagement für Wind- und Solarparks tätig. Seit 2018 widmet er sich ganz dem Thema Ladeinfrastruktur. Seit 2021 ist Dario als Produktmanager für den Bereich „Home Charging & E-Mobility“ bei der SENEC GmbH tätig.

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