Stromspeicher-Brandgefahr: Wie hoch ist die Gefahr wirklich?
Photovoltaikanlagen mit Stromspeicher werden immer beliebter in privaten Haushalten – schließlich bieten sie die Möglichkeit, sich effizient und kostengünstig mit selbst erzeugtem Strom zu versorgen. Setzt man sich näher mit diesen Systemen auseinander, hört man neben den vielen Vorteilen aber auch immer wieder von der Brand- oder Explosionsgefahr, die von Batteriespeichern ausgeht.
Sind Stromspeicher wirklich ein Risiko? Und warum können die Speicher überhaupt Feuer fangen?
In diesem Beitrag beantworten wir Ihre Fragen rund um mögliche Risiken von PV-Speichern und geben Tipps, wie Sie Ihren Speicher sicher betreiben und wie Sie im Ernstfall handeln sollten.
Ursachen: Warum können Stromspeicher Feuer fangen?
Photovoltaik-Speicher enthalten mehrere Batterieblöcke mit hohen Lade-Kapazitäten, damit sie den durch die Photovoltaikanlage erzeugten Strom speichern können. Und genau wie bei allen batteriebetriebenen Geräten liegt hier das Brandrisiko: Sind die Akkus zu alt, beschädigt oder fehlerhaft installiert, können sie sich erhitzen und Feuer fangen.
Allerdings ist das Risiko minimal – in etwa vergleichbar mit der Wahrscheinlichkeit, dass der Akku des täglich genutzten Smartphones plötzlich in Flammen aufgeht.
Die minimale Brandgefahr bei Smartphones lässt die meisten von uns also ganz bedenkenlos im Alltag mit dem Gerät interagieren.
So entsteht ein Akkubrand
Ein Akkubrand entsteht durch eine Kettenreaktion, die meist durch Verschleiß, mechanische Schäden oder falsche Handhabung ausgelöst wird. Viele Elektrogeräte und die meisten modernen Stromspeicher verwenden Lithium-Ionen-Akkus, da diese besonders langlebig und effizient sind. Dass die Lithium-Ionen-Akkus auf kleinstem Raum große Mengen Energie speichern, birgt aber die erwähnte Brandgefahr.
Ist eine Batterie beschädigt oder überlastet, kann sie unter diesen Umständen die gespeicherte Energie nicht mehr kontrolliert abgeben, sondern setzt sie innerhalb kurzer Zeit in Form von Wärmeenergie frei. Die schadhafte Stelle heizt sich zu schnell auf und strahlt die übermäßige Hitze an die umliegenden Zellen aus.
Es kommt zu einem sogenannten „Thermal Runaway“, bei dem eine nicht kontrollierbare, thermische Kettenreaktion ausgelöst wird. Diese Kettenreaktion läuft innerhalb weniger Sekunden ab und lässt Temperaturen von mehreren hundert Grad entstehen: Der Akku fängt Feuer.
Bedingungen, die einen Akkubrand begünstigen:
- Mechanische Beschädigung des Akkus, z. B. Risse oder Dellen
- Mechanische Schäden am Speicher, etwa durch Umkippen oder Herausfallen aus der Wandhalterung
- Große thermische Belastungen durch hohe Umgebungstemperaturen starke Temperaturschwankungen
- Verschleiß oder überschrittene Lebensdauer des Stromspeichers
Besteht ein erhöhtes Brandrisiko bei Heimspeichern?
Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass die Brandgefahr von Photovoltaik-Speichern sehr gering ist. Laut einer 2019 veröffentlichten Studie des Fraunhofer Institutes wurden bei 130.000 installierten Anlagen 10 Brände dokumentiert, von denen ein einziger Fall mit einem Blei-Akku in Zusammenhang stand.
Die folgende Grafik vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE verdeutlicht diesen Zusammenhang sehr bildlich:
Kauft man einen qualitativ hochwertigen Speicher und lässt diesen fachgerecht installieren und warten, sinkt das Brandrisiko noch weiter. Zudem sorgt die rasant steigende Nachfrage an Speichertechnologien dafür, dass auch Sicherheitssysteme immer weiter entwickelt werden.
Maßnahmen wie eine doppelte elektrische Isolierung der Batterien, ein Rückstromschutz, eine integrierte Fehlerstromüberwachung sowie integrierte DC-Trennschalter zählen bei Qualitätsprodukten heute zum Standard.
Unterm Strich kann man sagen: Wenn ein PV-Speicher von hoher Qualität professionell geplant und installiert wird und wenn die Wartungsfristen eingehalten werden, ist das Brandrisiko nicht höher als bei jedem anderen akkubetriebenen Gerät.
Informieren Sie sich vor dem Kauf eines Geräts, ob es über ein integriertes Sicherheitssystem und eine entsprechende Monitoring-Software verfügt, damit ein fehlerfreier Betrieb gesichert ist.
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Was tun, wenn der Stromspeicher doch Feuer fängt?
Wenn der Stromspeicher Rauch entwickelt, informieren Sie alle Personen, die sich im Haushalt aufhalten und verlassen Sie so schnell wie möglich das Haus. Um eine zu schnelle Rauchentwicklung zu verhindern, sollten Bewohner nach dem Verlassen des Brandraumes, wenn möglich, die Türen schließen.
Rufen Sie anschließend die Feuerwehr (Notruf 112) an und unternehmen Sie keine eigenen Löschversuche!
Akkus brennen unkontrolliert und können giftige Gase bilden, vor deren Auswirkungen Sie nur eine spezielle Schutzausrüstung bewahren kann.
Wie lässt sich das Brandrisiko minimieren?
Um die Brandgefahr bei Stromspeichern zu minimieren, sind eine professionelle Installation und der korrekte Betrieb des Speichers wichtig. Die nachfolgenden Sicherheitsmaßnahmen helfen Ihnen dabei.
1. Stromspeicher von Profis planen und installieren lassen
Die Auswahl des richtigen Speichers und den Anschluss sollten Sie einem Profi überlassen. Nicht immer sind die Akkus die Ursache für einen Brand – auch falsche Verkabelung oder Konfiguration können zu Unfällen führen.
2. Den richtigen Standort wählen
Lassen Sie sich von Ihrem Installateur zum richtigen Standort beraten, damit der Speicher ausreichend Abstand zu den Wänden und anderen elektrischen Geräten hat. Wichtig ist eine möglichst konstante Umgebungstemperatur bei geringer Feuchtigkeit und ausreichender Belüftung. Daher eignen sich trockene Kellerräume, Heizungs- und Hauswirtschaftsräume oft am besten.
Hier erhalten Sie mehr Tipps für den optimalen Stromspeicher-Standort.
3. Den Stromspeicher sichern
Standgeräte sind etwas sicherer als wandmontierte Speicher, da diese bei falscher Montage aus ihrer Wandhalterung fallen können. Wenn ausreichend Platz vorhanden ist, sollten Sie über Sicherheitsverschalungen nachdenken, um im Fall eines Akku-Defektes die Ausbreitung eines Brandes zu verhindern.
4. Smarten Stromspeicher wählen
Wählen Sie einen smarten Speicher, der Sie per App oder über ein Online-Portal über anstehende Wartungen oder Sicherheitsrisiken informiert. Smarte Geräte können oft sogar per Fernzugriff gewartet werden – so müssen Sie nicht warten, bis Ihr Installateur vorbeikommt.
Gibt es clevere Frühwarnsysteme?
Seit der Installation der ersten PV-Anlagen mit Stromspeicher wurden kontinuierlich neue Technologien entwickelt, um die Batteriesicherheit zu erhöhen und Sicherheitsrisiken von PV-Speichern zu reduzieren.
Heute sorgen integrierte Schutzkonzepte wie SENEC.SmartGuard dafür, dass die Heimspeicher im Betrieb kontinuierlich überwacht und auch geringe Abweichungen sofort erkannt werden. Wird eine solche Unregelmäßigkeit als potenziell bedrohlich erkannt, wird die Anlage automatisch abgeschaltet und eine manuelle Prüfung durchgeführt.
Ein positiver Nebeneffekt dieses Monitorings: Durch die optimierten Betriebsabläufe verlängert sich die Lebensdauer des Akkus.
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Fazit: Wie sicher sind Stromspeicher in Solaranlagen?
Vereinzelte Berichte über brennende Stromspeicher gibt es immer wieder – die Statistik zeigt aber deutlich, dass eine Sorge vor Akkubränden nahezu unbegründet ist. Das wird umso deutlicher, wenn man sich bewusst macht, dass in Deutschland mittlerweile knapp 400.000 Stromspeicher in Betrieb sind.
Dank innovativer Technologien und smarter Sicherheitskonzepte gelten Stromspeicher heute als ausgesprochen sicher. Eine fehlerhafte Installation oder minderwertige Batterien können das Risiko eines Batteriebrandes steigern: Umso wichtiger ist es, dass Sie bei Kauf und Installation Ihres Speichersystems auf Qualität achten.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite: Stromspeicher-Sicherheit
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